Zusammenfassung

Die wohl wahrscheinlich nützlichste und informativste Ecke meines Blogs für Austauschschüler in der Bewerbungsphase und solche die mit dem Gedanken spielen es möglicherweise zu tun. Hier werde ich die wichtigsten Punkte des Verlaufes meiner Bewerbung und letzendlichen Annahme darstellen und vielleicht auch ein paar Dinge darüber berichten die man so nicht erwarten würde oder eher gesagt Dinge die ich damals gerne gewusst hätte. Hoffentlich ist es hilfreich! (Trotzdem ist anzumerken dass das nur MEINE persönlichen Erfahrungen sind, der Bewerbungsablauf variiert von Organisation zu Organisation und hängt auch davon ab, wann man sich bewirbt, wie schnell man seine Unterlagen zusammen hat usw.)

 

Mitte Juni 2016

Suche nach deutscher Austauschorganisation und letzliche Bewerbung bei GLS.

Das erste unverbindliche Bewerbungsschreiben ist das Onlineformular welches man auf der jeweiligen Website der Organisation ausfüllen und abschicken kann. Ein paar Tage danach sollte man telefonisch kontaktiert werden und wird das erste mal interviewt. Fragen sind unter Anderem warum man Japan gewählt hat, was man sich von diesem Jahr erhofft usw.

 

1. Juli 2016

Interview in Nürnberg von einer GLS-Mitarbeiterin, Aushändigung der Bewerbungsmappe* die bis Frühherbst ungefähr fertig sein sollte.

Das Gespräch war zu meiner Überraschung zum Großteil auf Englisch, wobei es wohl eher um das Prinzip des sich in einer Fremdsprache treffend ausdrücken, ging. Fragen waren simpel wie zum Beispiel was man in seiner Freizeit am liebsten tue, wie die Beziehung zu verschiedenen Familienmitgliedern ist und wie man sich in Konfliktsituationen verhält.

 

30. Januar 2017

Ankunft meiner Bewerbungsmappe* in Berlin und Weiterleitung an WYS (was and dieser Stelle vielleicht wissenswert ist, ist die Tatsache dass ich bevor meine Mappe* nach Japan verschickt wurde ungefähr fünfmal beim Fotografen neue Bilder lassen machen musste da immer irgendein Detail nicht gepasst hatte. Von verstrubbelten Haaren bis zum falschen Gesichtsausdruck war alles dabei)

 

14. Februar 2017 (Valentinstag)

Interview über Skype mit den WYS-Mitarbeitern, dauerte in meinem Fall ca. 41 min. von 7:30 Uhr bis 8:11 Uhr. Dieser Punkt war wohl mit Abstand der aufregenste und zugleich nervenaufreibenste ( wenn man mal von der Mappe* mit ihren geschätzten drei Millionen Seiten absieht) der ganzen Bewerbung. Da ich Kontakt zu ehemaligen Austauschschülern habe und mich davor informiert hatte, wusste ich in etwa wie alles ablaufen würde, jedoch eher im gröberen Bereich. Ich erinnere mich bis heute an diesen Tag als wäre es gestern gewesen. Ich versuchte mich so ordentlich es ging anzuziehen und flocht mir sogar die Haare um nicht allzu "verstrubbelt" auszusehen. Das Interview ist ja bekanntlicherweise zum größeren Teil Englisch und teils (im Grunde die gleichen Fragen, nur eben weniger davon) Japanisch. Beide Teile sollten für jeden der ein halbwegs annehmbares Niveau im Englischen hat und die Grundkenntnisse der Japanischen Sprache beherrscht (N5 hätte hierfür meiner Ansicht nach ausgereicht) machbar sein. Fragen die auf meiner Erfahrung basierend (selbstverständlich habe ich auch andere dazu befragt) immer wieder auftauchen bzw. Standard sind, sind:

  • aus welchen Teilen deine Familie besteht
  • Was du und deine Familie gerne zusammen unternehmen
  • was deine Hobbies sind
  • was dein Name und dein Alter ist
  • ob du Haustiere hast
  • Welches dein Lieblingsgericht ist ( --> eventuell ob du dieses zubereiten kannst)

Um dich gut auf das Interview vorzubereiten wäre es durchaus sinnvoll Antworten auf die oberen Fragen auf Englisch und Japanisch zurechtzulegen.

 

15. Februar 2017

Bestätigung der Annahme durch WYS (aka schönster Tag meines bisherigen Lebens)

 

 

*Die Mappe

Ich hoffe mal dass diese Überschrift dramatisch genug aussieht und empfehle jedem mit schwachen Nerven diesen Teil zu überspringen, warum lest ihr denn nicht lieber meinen neusten Blogeintrag oder seht euch ein paar Katzenvideos an? Spaß beiseite, denn auch wenn die Bewerbungsmappe alles aber kein Zuckerschlecken ist, sollte man wirklich nach Japan wollen, so ist sie eine doch eher kleine Hürde. Meine ist natürlich wie ihr oben nachlesen könnt, schon lange verschickt worden und trotzdem kann ich euch noch die wichtigsten Details nennen. 33 Seiten. Informationen von wann ihr aufsteht bis zur Schlafenszeit, geschätzt 3,52 Milliarden Bilder, eine Bestätigung vom Arzt wegen möglicher Allergien etc, Zeugnisse (Zwischen-UND Ganzjahreszeugnis) der letzten drei Schuljahre, Bemerkung des Englisch- oder Japanischlehrers, eure selbsteingeschätzten Japanischkenntnisse (ja nicht schummeln!), Brief an die Gastfamilie auf Englisch und Japanisch, Brief der eigenen Eltern an die Gastfamilie und so weiter...Na, wenn sich das mal nicht nach Spaß anhört. Aber Kopf hoch, ich habe es auch geschafft und wenn du dich gut informierst, brav japanisch lernst, motiviert bist und vor allem im Zeitrahmen bleibst (habe ich erwähnt dass meine Mappe im Frühherbst fertig sein sollte? Nun...ich habe sie Ende Januar eingereicht) hast du nichts zu befürchten. Mein wichtigster Tipp: Auch wenn es nicht sofort klappt, gebe nicht auf. Das mag sich vielleicht kitschig anhören, liegt mir aber wirklich sehr am Herzen da ich auch eine Person bin die es überhaupt nicht leiden kann wenn etwas beim ersten Mal nicht funktioniert. Dabei ist das komplett normal und man sollte sich eingestehen dass die wenigsten Dinge im Leben beim allerersten Versuch klappen, warum also aufgeben? Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. (Das ist das, was ich mir auch beim Japanischlernen sage, in Momenten in denen ich vor neuen Grammatikstrukturen stehe, die mir so gar nicht gefallen, oder mal wieder über ein neues Alptraum-Kanji gestolpert bin, das mit seinen Vierhundert Strichen sowas wie "Blumentopferde" heißen soll und ich mich ernsthaft frage ob sich das lohnt) Hoffentlich war es ein wenig hilfreich, viel Erfolg mit deiner Mappe. 頑張ってください!